Unser Anliegen

„Die Natur macht aus dem Menschen bloß ein Naturwesen; die Gesellschaft ein gesetzmäßig handelndes; ein freies Wesen kann er nur selbst aus sich machen“.

Rudolf Steiner, Philosophie der Freiheit

Durch sein Wesen gehört der Mensch verschiedenen Welten an. Auf einer Ebene ist er durch das Leben auf der Erde eingebunden in irdische Notwendigkeiten und Gesetzmäßigkeiten, denen auch die Natur und ihre Lebewesen unterliegen.

Die Gesellschaft sucht mit bestimmten Regelungen dafür zu sorgen, dass das Naturhafte im Leben des Menschen in bestimmte Bahnen gelenkt wird, sodass ein Zusammenleben verschiedener Menschen mit unterschiedlichen Anlagen möglich wird.

In eine wachsende Freiheit findet der Mensch jedoch erst, wenn er sich von inneren Zwängen, Gewissen, Begierden etc. frei macht und auch äußere Zwänge wie Pflichten, Erwartungen und Regeln nicht als Handlungsmaßstab nimmt. Erst wenn der Mensch aus Liebe zur Sache heraus handelt, frei von Erwartung von Anerkennung und Lob und  anderen egozentrischen Tendenzen wie einer nur auf sich selbst bezogene Verwirklichung, frei von Ängsten, und sich aus freier Entscheidung zu einer Tat entschließt, diese ausdauernd und durch einen klaren Gedanken führt, befreit er sich Stück für Stück von Bindungen an die Welt.

Man kann sich beispielsweise bei jeder Handlung fragen, wie man diese ausführen möchte. Gerade in der Arbeitswelt gibt es oftmals Situationen, in denen wir etwas tun sollen, was uns in unserer Bequemlichkeit und unserer Komfortzone herausfordert. Dann kann man sich fragen, was man von sich hineinlegen und für andere auf konstruktive Art erzeugen möchte:

  •  eine handschriftliche Übergabe so anfertigen, dass die Schrift für den Kollegen gut leserlich und geordnet erscheint;
  • die Arbeitsräume so hinterlassen, dass die Kollegen gerne zur Tat schreiten, wenn sie zur Arbeit kommen;
  • für eine heitere, gehobene Stimmung sorgen, damit die Menschen um einen herum zu einem kreativen Handeln angeregt werden;
  • das Essen so zubereiten, dass es ansprechend und ästhetisch erscheint

auf diese Weise kann man die eigenen Handlungen durch sein eigenes Ich beleben und positiv auf die Mitwelt wirken, sodass auch andere Menschen dazu angeregt werden, auf bewusste Art und Weise ihr Handeln zu ergreifen und zu reflektieren.

Dieser Lernprozess gestaltet sich lebendig durch die eigenaktive, schöpferische Leistung des Menschen. Der Mensch lernt, die Dinge gesund zu hinterfragen und frei zu werden von vorgegebenen Meinungen, einem Sicherheits- und Profitdenken und äußeren Autoritäten. Er erlebt sich als Gestaltender und beginnt, sein Leben entsprechend zu führen und zu ordnen.

Dieses Mündig-Werden, die wachsende Eigenverantwortung betrifft den ganzen Menschen in seinen individuellen Lebens- und Berufsfeldern. Der Verein und seine Mitglieder möchte im pädagogischen Bereich beginnen, einen Lernort aufzubauen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Berufsgruppen und eingebunden in die Landwirtschaft sollen Kinder und Jugendliche und mit ihnen Erwachsene lernend tätig sein.

Auf diese Weise sind weitere Initiativen in anderen Bereichen denkbar, die ebenfalls das Anliegen verfolgen, den Menschen in seiner Mündigkeit zu fördern.

Die Mündigkeit

Das Lernen

Der Lernort